Freiwillige Feuerwehr Bamberg
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Die Geschichte des "Florian Bamberg 11/11/1"
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„Time to say goodbye“ hieß es 2010, als der bis dahin treue Dienste leistende „Florian Bamberg 11/11/1“ und damit das einzige der Jugendfeuerwehr Bamberg zugeordnete Fahrzeug außer Dienst gestellt werden musste. 2012 konnte als Ersatz ein durch Werbung finanzierter, ziviler Mannschaftstransporter der Jugendfeuerwehr Bamberg übergeben werden.
Durch stetig anwachsende Mitgliederzahlen − trotz der Übertritte der Jugendlichen ab 18 Jahren in die aktive Wehr − wurde es im Laufe der Jahre immer schwieriger, genügend Ausbildungsmaterial und Gerätschaften für die Unterrichts- und Übungseinheiten zusammen zu ziehen. Zwar gibt es in Bamberg die Ständige Wache und zehn ehrenamtliche Löschgruppen, aber diese müssen natürlich auch während der Ausbildungsübungen der Jugendfeuerwehr stets die Einsatzbereitschaft für das Stadtgebiet sicherstellen können, sodass Gerätschaften von dort nicht ohne Weiteres für die Jugendausbildung eingesetzt werden können.
Und so wurde bereits im Jahr 2016 der Bedarf eines eigenen Fahrzeuges in der Leitungsrunde der Ausbilder besprochen. Im darauffolgenden Jahr wurde verstärkt überlegt, wie ein möglicher Beschaffungsweg aussehen könnte, da es utopisch gewesen wäre, da seitens der Kommune die Beschaffung eines neuen Fahrzeugs für die Jugendgruppe , welches speziell auf die Bedürfnisse der jungen Floriansjünger zugeschnitten ist, angesichts umfangreicher anderweitiger Beschaffungen für die Feuerwehr nicht in Aussicht gestellt werden konnte.

Auf der im Herbst 2016 stattgefundenen IAA-Nutzfahrzeuge konnte sich die Leitung der Jugendfeuerwehr verschiedene Fahrgestelle und Muster-Ausbauten anschauen, Informationen und Preise dazu einholen. Folgend wurde ein Konzept, federführend durch den Stadtjugendfeuerwehrwart Alexander Wilhelm und dessen Stellvertreter Alexander Ohme, ausgearbeitet und entsprechend aufbereitet. Es wurde die rechtlich korrekte Vorgehensweise mit der Stadt und einem Finanzberater aus den eigenen Reihen sowie das Marketing mit Werbeagenturen und Marketingleitern besprochen und finalisiert. Nach Abstimmung mit der Stadtverwaltung und der Feuerwehr- und Vereinsführung wurde dem Projekt noch der letzte Feinschliff verpasst: Das Konzept stand, der Titel „Die Jugendfeuerwehr Bamberg nimmt Fahrt auf“ wollte und sollte bekannter werden und die Jugendfeuerwehrler selbst waren sehr gespannt, wie das Projekt ankommen und verlaufen würde. Somit standen alle Ampeln auf Grün! Am 5. Oktober 2018 fand bei der Feuerwehr Bamberg eine Dienstversammlung zur Wahl des Stadtbrandinspektors statt, zu welcher die Jugendleitung den Kameradinnen und Kameraden der Bamberger Wehr das Projekt vorstellen und den offiziellen Startschuss geben konnte. Ab diesem Moment hieß es: „Die Jugendfeuerwehr nimmt Fahrt auf!“

Zahlreiche regionale Firmen wurden angeschrieben und es wurde für das Projekt geworben. Interessierte Geschäftsführer/innen und regionale Einrichtungen zeigten daraufhin in überwältigender Weise mit einer Spende, dass die Jugendfeuerwehr ihre hohe Anerkennung genießen darf. Eine besonders große Finanzspritze erhielt das Projekt durch die örtliche Firma Michael Weyermann(R) GmbH & Co. KG, die der Feuerwehr Bamberg eng verbunden ist; die Firma Weyermann spendete sage und schreibe 40.000 Euro!
Auch auf privater Ebene wurde die große Werbetrommel gerührt, und so konnten nicht nur die aus eigenen Reihen stammenden Kameradinnen und Kameraden sondern auch viele Freunde, Bekannte und Familien der Jugendlichen und der Leitung als Unterstützer für das Projekt gewonnen werden. Um auch die Öffentlichkeit darüber zu informieren, wurden verschiedene Veranstaltungen gestartet: Einen neuen Weg stellte die Online-Kampagne „31 Tage, 31 Unterstützer“ dar. Die Anfang des Jahres 2019 auf Facebook laufende Aktion zeigte Vertreter der verschiedenen Sparten der Unterstützer des Projekts. Angefangen mit dem Oberbürgermeister der Stadt Bamberg, Herrn Andreas Starke, über Architektinnen und Handwerker, bis hin zu Jugendlichen selbst, wurde immer abends um 18 Uhr täglich ein Unterstützer mit kurzem Statement veröffentlicht; hierbei konnten aber leider bei weitem nicht alle Spender in Erscheinung treten. Kurz nach Ende der Online-Kampagne hatte sogar der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder per Videobotschaft für das Projekt geworben (siehe Facebook: Jugendfeuerwehr Bamberg).

Die darauf folgende, auf dem Maxplatz Bamberg stattfindende öffentliche Veranstaltung stand unter dem Titel „Der Maxplatz brennt!“. Hier präsentierte sich die Jugendfeuerwehr Bamberg vollumfänglich: es wurde ein Kino-Container aufgebaut und verschiedene Selbst-Mach-Stationen, wie Kübelspritze, Knotengestell, Zuordnen von Ausrüstungsgegenständen,… standen zur Auswahl. In einem „Null-Sicht-Zelt“ konnte die Funktionsweise einer Wärmebildkamera eindrucksvoll durch interessierte Bürgerinnen und Bürger erforscht werden. Aber auch Saugleitung kuppeln im Wettkampf „Jugendfeuerwehr gegen aktive Mannschaft“ stand auf dem Programm, und selbstredend gab es einen Infostand zum Projekt. Die Passanten konnten staunen, beobachten und ausprobieren. Auch die regionalen Medien berichteten während und im Anschluss an die Veranstaltung über den Aktionstag.
Ebenfalls auf dem Maxplatz wurde im Zuge des „Tag des Bieres“ eine große Spende der Bamberger Brauereien übergeben. Die Brauereien haben einen leidvollen, historischen Bezug zur Bamberger Wehr; aufgrund mehrerer, vorausgegangener Brauereienbrände wurde im Januar 1860 die Freiwillige Feuerwehr Bamberg gegründet…

Der „Leckerbissen“ der öffentlichen Veranstaltungen war „Leberkäs' am Gabelmoo“. Hier wurde von den Jugendlichen Leberkäse auf Spendenbasis an die Passanten ausgegeben, während sich diese den Tag über die Feuerwehr und die Jugendgruppe informieren konnten.

Im August war es schließlich soweit: durch die große Zahl der Unterstützer und die großartige Beteiligung der Firmen und der Bevölkerung konnte früher als gedacht bereits Anfang 2019 der langersehnte neue „Florian Bamberg 11/11/1“ nach Bamberg verbracht werden. Das Fahrzeug wurde zu 100 % aus Spenden finanziert! Die Mitglieder der Jugend waren angesichts des „eigenen“ neuen Fahrzeuges aufgeregter denn je, die Jugendfeuerwehrleitung erleichtert und begeistert zugleich. Zeitnah nach der Abholung wurde das Ausbildungsfahrzeug auch schon reichlich getestet und beübt.

Am 6. Oktober 2019, ein Jahr und ein Tag nach dem offiziellen Startschuss, wurde das Fahrzeug im Beisein von Vertretern der Stadtverwaltung, von Unterstützerinnen und Unterstützer, von Mitgliedern der Feuerwehr Bamberg und Freunden der Jugendfeuerwehr Bamberg gesegnet und feierlich in Dienst gestellt. Seither fährt das Fahrzeug für die Jugend und verdeutlicht die enorme zusätzliche Arbeit der Floriansjünger in Zusammenhang mit dem Projekt. Etliche zusätzliche Stunden wurde von den Mitgliedern unter der Leitung der beiden Stadtjugendfeuerwehrwarte Alexander Wilhelm und Alexander Ohme ehrenamtlich geleistet. Aber: das Ergebnis lässt sich sehen! Sowohl die Feuerwehr Bamberg, als auch die Feuerwehr- und Vereinsführung sind nun ein ganzes Stück stolzer auf ihre wichtige Nachwuchsgruppe mit ihrem eigenen Fahrzeug, welches nun die aktiven Löschgruppen entlasten soll.

 

Die Jugendfeuerwehr Bamberg umfasst aktuell 36 weibliche und männliche Anwärter, die in drei Stufen ihre Ausbildung durchlaufen: 1. Dienstjahr, 2. − 4. Dienstjahr und 5. − 6. Dienstjahr. Jedem Modul ist ein fester Hauptausbilder zugeteilt, welcher für die Ausbildung verantwortlich ist. Das neue Fahrzeug kann durch sein Beladungssystem im Heck die entsprechenden Rollcontainer zur Modulausbildung bringen. Dies entlastet nicht nur die aktiven Einheiten der Bamberger Wehr, sondern trägt auch zu einem deutlich höheren Identifikationsfaktor der Jugendlichen bei.

Florian Bamberg 11/11/1
Florian Bamberg 11/11/1
Florian Bamberg 11/11/1
Florian Bamberg 11/11/1

 

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