Die Geschichte der Löschgruppe 9 Bug der Feuerwehr Bamberg beginnt im Jahre 1876 – und zwar am 22. Februar in der einstigen Gastwirtschaft Elling (heute Schmitt) und bildet sich seinerzeit aus 29 verantwortungsvollen Bürgern aus Bug. 1890 wird von der Gemeinde die erste Löschmaschine mit Schläuchen angeschafft.
Fast genauso alt ist die Stammliste der Feuerwehr Bug mit zahlreichen Einträgen mitsamt Eintrittsdaten, Namen und Zugehörigkeit. Darauf sind nur wenige Mitglieder gelistet, die nicht mindestens 25 Jahre in den Diensten der Feuerwehr Bug geleistet haben.
Nachdenklich wird man wohl bei Einträgen von sechs Männern, die im 1. Weltkrieg „gefallen oder gestorben auf dem Feld der Ehre“ sind.
Trotz der schwierigen Nachkriegszeit mit Inflation und Arbeitslosigkeit, bewies die Feuerwehr wiederholt ihren vorbildlichen Gemeinschaftsgeist 1924 mit der Erstellung der damaligen Feuerwehrgerätehalle, welche heute noch steht. Bis dato waren die Löschgeräte in einem Anbau des Gemeindehauses in der Hauptstraße untergebracht.
Während des 2. Weltkrieges wurden Frauen und Jugendliche ab 14 Jahren zum Dienst bei der Feuerwehr herangezogen, da alle einsatzfähigen Männer zum Wehrdienst eingezogen wurden.
Auch dieser Krieg forderte etliche Leben unter den Kameraden. 15 Floriansjünger kehrten nicht von der Front zurück.
Ab 1946 nahm die Feuerwehr Bug ihren regulären Dienst wieder auf, allerdings mit durchwachsenem Interesse der Bürger, da Uniformträger teilweise verpönt waren. Mitte der 50er Jahre gab es aber aufgrund der eingeführten Feuerschutzabgabe vermehrt Mitgliederzuwachs und damit wieder eine schlagkräftige Truppe bei der Wehr.
1970 wurde von der noch eigenständigen Gemeinde Bug ein TSF, Typ Ford Transit angeschafft und in der Gerätehalle in der Schloßstraße untergebracht.
1972 wurde die Gemeinde Bug in die Stadt Bamberg eingemeindet und damit aus der Feuerwehr Bug die Löschgruppe 9 der Freiwilligen Feuerwehr Bamberg.
Auch danach waren die Feuerwehrfahrzeuge in der alten Feuerhalle mit Garagenanbau untergebracht. Mangels Platzes hatte jeder Feuerwehrangehörige die persönliche Schutzausrüstung bei sich zu Hause.
Da die Halle ohne Heizung war, musste im Winter nach jedem Einsatz aus dem im Jahre 1986 erhaltenen TLF 8/8 auf MB-Unimog Bj. 1966 das Wasser wegen Frostgefahr abgelassen werden. Die Toreinfahrt war auch so eng, dass sie erst für das im September 1989 erhaltenen LF 16-TS erweitert werden musste.
Der Gruppenraum war im Untergeschoss der Buger Schule in der ehemaligen Gemeindekanzlei untergebracht. Damals ohne Wasseranschluss und Waschgelegenheit – Spülwasser musste erst herbeigeschafft werden – und so klein, dass der Platz für alle Feuerwehrler oft nicht ausreichte.
Nach langem Warten konnte 1996 die neue und moderne Feuerwehrgerätehalle in der Angerstraße mit einem großen Festakt bezogen werden. Sie bietet bis heute Stellplätze für drei Fahrzeuge und genügend Raum für Material und Kleidungsspinden. Ein Unterrichtsraum mit Nebenraum und Küche befinden sich im Dachgeschoß.
Kurz darauf wurde das alte K-Boot der Ständigen Wache aufgrund der Nähe zur Regnitz bei der Löschgruppe 9 stationiert. Zwischenzeitlich wurde es ausgemustert und durch eines der zwei Mehrzweckboote der Feuerwehr Bamberg, ein MZB90 mit Z-Antrieb ersetzt.
Im Jahre 2001 konnte die Löschgruppe 9 - Bamberg-Bug ihr 125-jähriges Bestehen mit einem Festakt feiern.
Zwei Jahre nach dem Totalausfall des Tragkraftspritzenfahrzeugs konnte 2013 endlich ein adäquates Nachfolge-Fahrzeug in Dienst gestellt werden. Im Zuge der Buger Kerwa wurde das neue MZF der LG 9 nach eineinhalbjähriger Beschaffungszeit gesegnet und durch den Sozialreferenten und Stadtbrandrat an die Löschgruppe übergeben. In der Übergangsphase konnte die Löschgruppe 9 einen alten MTW benutzen, um die Einsatzkräfte an die Einsatzstelle zu befördern. Wenngleich es während der Ausbauphase auch einige Komplikationen gab, waren die Kameradinnen und Kameraden doch froh, das Fahrzeug zu ihrem Fuhrpark zählen zu dürfen. Es bietet ausreichend Flexibilität für unterschiedliche Einsatzszenarien – z.B. als MTW und Kommunikationsstelle oder zum eigenständigen Abarbeiten von Einsatzstellen. Hierfür verfügt das Fahrzeug über einen ausreichend großen Stauraum im Heck, wo diverse Gitterboxen Platz finden können. Dank mobiler Auffahrrampen können entsprechend unterschiedlich zusammengestellte Rollwagen mit benötigtem Gerät und Material verlastet werden.
Es stellt die perfekte Ergänzung zu dem ebenfalls bei der Löschgruppe 9 stationierten Mittleren Löschfahrzeug (kurz MLF) und Tanklöschfahrzeug (kurz TLF) dar.
Das MLF auf MAN-Fahrgestell wurde im Dezember 2017 neu beschafft und in Dienst gestellt.
Zwei Jahre darauf folgte ein TLF 4000, ebenfalls auf MAN-Fahrgestell mit Walser Aufbau.
Seit 1964 stellten sich die aktiven Kräfte immer wieder der Leistungsprüfung und erreichten bis 1972 mit insgesamt 7 Gruppen zweimal das Goldene, zweimal das Silberne und dreimal das Bronzene Leistungsabzeichen.
Durch regelmäßige Übungen und Unterrichte erhält die Mannschaft ihre Schlagkraft und hohe Ausbildungsniveau, um jederzeit Hilfe leisten zu können und einsatzbereit für das vielfältige Aufgabenspektrum zu sein.
Seit Juli 2021 übernimmt Tobias Jahn die Führung der Löschgruppe Bug. Seine Stellvertreter heißen Johannes Frank und Stefan Hohenberger.
Wichtige Zahlen im Überblick
22. Februar 1876
Gründung der Feuerwehr Bug aus 29 „Bugern“
1890
Anschaffung der 1. Löschmaschine
1914 – 1918
Verlust von sechs Kameraden im 1. Weltkrieg
1924
Erbau der ersten Feuerwehrgerätehalle
1939 – 1945
Verlust von 15 Kameraden im 2. Weltkrieg
1946
Aufnahme des regulären Dienstbetriebes mit schlagkräftiger Truppe
1970
Beschaffung eines TSF auf Ford Transit
1964 – 1972
Erfolgreiche Abnahme des Leistungsabzeichens mit insgesamt 7 Gruppen
1972
Eingemeindung der Feuerwehr Bug und Umbenennung in Löschgruppe 9
1986
Erhalt eines TLF 8/8 auf MB Unimog Bj. 1966
1996
Einweihung der neuen Feuerwehrgerätehalle in der Angerstraße
2013
Erhalt eines MZF auf Ford-Fahrgestell
2014
Erhalt des MZB 90
2017
Erhalt eines MLF auf MAN-Fahrgestell
2019
Erhalt eines TLF 4000 auf MAN-Fahrgestell