Freiwillige Feuerwehr Bamberg
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Sommer 1910: Großer Bahnhof in der Stadt

Feuerwehrtag 1910

Im Sommer 1910, im Jahre des fünfzigsten Gründungsjubiläums unserer Wehr, fand der 11. Bayerische Feuerwehrtag in Bamberg statt. Der besondere Bezug zum Königreich Bayern wurde auf der dargestellten Postkarte durch ein Portrait von Prinzregent Luitpold (Protektor der Feuerwehren Bayerns) dokumentiert. Die Postkarte ist heute Teil einer umfassenden und sehr gut erhaltenen Privatsammlung. Die Privatsammlung beinhaltet auch noch weitere, teils gelaufene Ganzsachen wie beispielsweise eine Postkarte mit Einsatzmotiv oder eine Kollage des ehemaligen Übungsturms in der Fischerei mit Stadtkulisse.

Feuerwehrtag 1910

Feuerwehrtag 1910

Viele Hände mussten damals wie heute zum Gelingen einer solch großen Veranstaltung mit anpacken. Der damalige Hauptausschuss ist auf einem Passepartout dokumentiert. Zentral dargestellt der damalige Kommandant, Magistratsrat (=Stadtrat) Johann Welsch. Nicht abgebildet sind die Ehrenvorsitzenden des Hauptausschusses Herr Oberbürgermeister Lutz und Kommerzienrat Dr. Michel.

Feuerwehrtag 1910

Weitere Ausschüsse wurden gebildet für die Themen: Finanzen, Empfang, Einquartierung, Bau- und Dekoration, Wirtschaft, Ausstellung, Presse, Vergnügung.

Auch wenn die Verhandlungen zu vergünstigten Fahrpreisen mit der Bahn nicht gelangen, tat die Stadtgesellschaft alles ihr Mögliche, um das Treffen zu einem großen Bahnhof zu machen. Während des Festprogramms verlängerte die Straßenbahn die Betriebszeit bis 1.00 Uhr, die Beleuchtung wurde bis 2.00 Uhr in Betrieb gehalten, in der Austraße ein Geschäftsbüro für Auskunftszwecke eingerichtet, die Hausbesitzer aufgerufen zu beflaggen und das II. Bayerisch Königliche Armeekorps verstärkte das kommerziell, privat und kirchlich verfügbare Gästebettenkontingent um 1.000 Betten. Besonderen Beifall seitens des Festausschusses erbrachte der Barzuschuss der Stadt Bamberg in Höhe von 1.500 Mark (heutige Kaufkraft etwa 15.000 Euro) im Vorfeld der Veranstaltung.

Neben dem fachlichen Austausch war das Programm auch Ausdruck der Kameradschaftspflege. Beispiel für ersteres war eine Schulübung mit Ausstellung am Maxplatz, Beispiel für letzteres die Einigung mit der Bärenbräu zur exklusiven Bierlieferung (sieht man einmal vom Gartenfest am Michaelsberg ab, hier gab es Bier der Hofbräu/Peßler). 

Zwei Ausführungen des Teilnahmeabzeichens sind ebenfalls Bestandteil der bereits erwähnten Privatsammlung. Die Beschaffung lief wohl über die in Bamberg ansässige Unternehmung Pierron zu einem Einkaufspreis von 22 Pfennig. Auf der Rückseite findet sich die Inschrift Deschler München. Was die unterschiedlichen Ausschmückungen angeht, sind keine Details bekannt.

Feuerwehrtag 1910
 
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