Freiwillige Feuerwehr Bamberg
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Präventive und präzise Arbeit aus der Luft

Am 27. Juni 2023 fand auf dem Gelände des Aero-Clubs Bamberg die diesjährige Standortschulung für die Luftbeobachter im Überwachungsbereich Oberfranken II statt.

In den verschiedenen bayerischen Regierungsbezirken sind Piloten und Luftbeobachter aus unterschiedlichen Berufsgruppen aufgestellt, die bei besonders trockenen Wetterperioden zum Einsatz kommen und die großen Waldgebiete in ihrer Region aus der Luft mit kleinen Motorflugzeugen überwachen.

Bei den Luftbeobachtern handelt es sich um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Inneren Verwaltung oder dem Bereich Forst.

Aufgabe ist es Entstehungsbrände im Wald oder in der Flächenvegetation zu entdecken, der alarmauslösenden Stelle per Funk zu übermitteln und den Einsatzkräften am Boden wichtige Hinweise zum Ort oder Ausbreitung zu geben.

Um Neuerungen, Änderungen und Auffrischungen des Aufgabenspektrums einheitlich zu vermitteln, findet jährlich eine Standortschulung mit allen Teilnehmern statt.

Zunächst wurden neue Mitglieder in die Runde aufgenommen und Änderungen in der Führungsstruktur bekannt gegeben.

Ein wichtiger Punkt bei der Waldbrandbeobachtung ist die Funkabwicklung. Ohne diese ist eine Kommunikation mit der Integrierten Leitstelle als Ansprechpartnerin oder mit den Bodeneinheiten nicht möglich. Das Funkgerät muss jederzeit in der Funktion beherrscht werden, vom Einbau in das Flugzeug bis zur Bedienung des Zubehörs, und die Funkrichtlinien im „BOS“ (Behörden und Organisationen mit Sonderaufgaben) müssen eingehalten werden. Hier wurde das theoretische und praktische Wissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefrischt.

In den Nachmittagsstunden hat man mit Feuerwehren aus dem Landkreis Bamberg fiktive Schadensstellen im Wald eingerichtet und Rauchsäulen erzeugt. Diese mussten aus der Luft von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erkannt, an die Leitstelle übermittelt und später Fahrzeuge dorthin gelotst werden.

Es wurden Ziele hinter dem Kreuzberg in Dörfleins bei Hallstadt und im Wald bei Strullendorf/Roßdorf am Forst angesteuert.

Die Schwierigkeit ergibt sich darin, geeignete Wege für Großfahrzeuge auf Karten zu finden und dem Fahrzeug den richtigen Weg zu weisen. Durch die Baumkronen erkennt man die Feuerwehrfahrzeuge nur sporadisch und muss bei Abzweigungen im entscheidenden Moment die richtigen Angaben über Funk geben. Anders als ein Helikopter kann ein Flächenfahrzeug nicht auf der Stelle stehen und muss immer wieder die Örtlichkeit umkreisen, was teilweise eine Belastungsprobe für den Magen der Luftbeobachterinnen und -beobachter darstellt. Durch Routine und entsprechende Vorkehrungen bewältigt man auch die belastende Situation aus Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen im Cockpit der Flugzeuge, die allesamt Eigentum des Vereins Aero-Club Bamberg sind.

Die Piloten und Luftbeobachterinnen und Luftbeobachter sind ehrenamtlich tätig und bekommen keine finanzielle Entschädigung für ihre Tätigkeit.

Die Betriebskosten der Flugzeuge werden von der Regierung von Oberfranken gedeckt.

Die Veranstaltung verlief erfolgreich und war für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach dreijähriger Zwangspause eine Gelegenheit bereits Erlerntes neu aufzufrischen sowie zu vertiefen und für die eingesetzten Feuerwehren eine Neuerung Befehle einmal aus der Luft zu erhalten.

Durch immer länger anhaltende und früher einsetzende Trockenperioden kommt es immer häufiger zum Einsatz der Luftbeobachtung. Bereits in diesem Jahr kam es auch im Raum Bamberg schon zu Waldbränden mit erheblichem Schaden.

Die Waldbrandbeobachtung aus der Luft ist ein wichtiger Baustein in der Früherkennung von Bränden und Weisung der alarmierten Kräfte zum Ort des Geschehens. Die Beobachtungsflüge werden von der Regierung von Oberfranken unter Zuhilfenahme von Waldbrandindex und gegebenenfalls durch Rücksprache mit der Forstverwaltung angeordnet.

Von April bis Oktober ist offenes Feuer in Wäldern untersagt und es sollten alle Vorkehrungen getroffen werden, die präventiv gegen die Entstehung eines Feuers sind. Dies soll Schäden im Wald und Gefahr für Leib und Leben von Menschen und den dort lebenden Tieren verhindern.

Die Feuerwehr Bamberg bedankt sich bei der Luftrettungsstaffel Bayern – Stützpunkt Bamberg-Breitenau, beim Aero-Club e.V., bei der Kreisbrandinspektion des Landkreises Bamberg, bei den Feuerwehren Hallstadt/Dörfleins und Strullendorf, der UG-ÖEL Bamberg Stadt, sowie bei allen Piloten, Luftbeobachterinnen und –beobachtern und Beteiligten für die Mitwirkung und Unterstützung zur Durchführung der Standortschulung und das eingebrachte Engagement. 

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