Freiwillige Feuerwehr Bamberg
Notruf: 112
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"Ein Indianer kennt keinen Schmerz"

…so hieß es über viele Jahre hinweg auch bei der Feuerwehr. Jedoch sind die „Feuerwehrler“ eben auch Menschen wie jeder andere. Zwar sind sie darauf trainiert mit Stress umzugehen, auch in besonderen Situationen, und auch das Gefühl anderen Menschen zu helfen ist sehr positiv, dennoch birgt der Einsatzalltag immer wieder Momente mit Toten, Verletzten und großem Leid, die zu Belastungen führen können.

Auch die robusteste, erfahrenste Feuerwehrkraft kann dies überfordern und im Extremfall zu dauerhaften Beeinträchtigungen führen.
Um in solchen krisenhaften Situationen Unterstützung geben zu können, wurde im Jahr 2021 der Fachbereich 13 – Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte (kurz „PSNV-E“) gegründet. Im Fachbereich PSNV-E engagieren sich Kameradinnen und Kameraden mit Einsatzerfahrung, welche eine mindestens zweiwöchige Zusatzausbildung als Peer (= vorbestimmte Personen aus Rettungsorganisationen, die bei traumatisierenden Ereignissen mit ihren Kollegen das Erlebte verarbeiten) absolvieren oder beruflich bereits in diesem Bereich tätig sind. Im Vordergrund steht hier jedoch die Qualifikation als Kollege, weil der Peer als aktives Mitglied der Feuerwehr weiß, wie ein Einsatz abläuft und sich so gut hineinversetzen kann. Auch die Akzeptanz und Glaubwürdigkeit in der Mannschaft sind höher als bei externem Fachpersonal, weil diese Beratungskollegen aus den eigenen Reihen kommen.

 

Neben der Betreuung im und nach dem Einsatzfall ist die Prävention ein wichtiger Baustein des umfassenden PSNV-Konzepts. Es finden Schulungen in den einzelnen Löschgruppen der Stadt statt, aber auch spezifischere Lehrgänge sind geplant, um der Gesamtwehr ein noch besseres Handwerkszeug für die Seele mitgeben zu können.
Bereits jetzt ist die Wissensvermittlung im Rahmen der MTA („modulare Truppausbildung“), der Grundausbildung eines jeden „Feuerwehrlers“, etabliert. Was Stress ist, wie sich dieser auswirkt, wie ein Trauma entsteht, was man selbst, aber auch die Kameradinnen und Kameraden für einen tun können, sind hier Thema.
Bereits bei der letzten Ausbildung im Stadtgebiet, noch vor der Pandemie, wurde dieses Thema ausführlich behandelt. Im Landkreis ist dies schon länger etabliert und so hielt man die letzte Ausbildung in Trunstadt gemeinsam ab. Ein herzlicher Dank an Fachbereichsleiter des Landkreises Winfried Lunz für die im Vorfeld geleistete Arbeit und an KBM Monika Schramm für den gemeinsamen Unterricht.
Da sich der Fachbereich 13 im Stadtgebiet derzeit noch im Aufbau befindet, freut man sich sehr über die enge Zusammenarbeit mit dem Team des Kreisfeuerwehrverbandes Bamberg. Hier herrscht ein reger Austausch und auch eine gemeinsame Peer-Ausbildung ab dem Winter ist bereits geplant.

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