Freiwillige Feuerwehr Bamberg
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Ausgelöste Gefahrstoffmeldeanlage

Einsatzart: ABC-Einsatz (Atomar/Biologisch/Chemisch)
Datum & Uhrzeit: 19.05.2022 - 13:53 Uhr
Einsatzort: Rodezstraße

Ausgelöste Gefahrstoffmeldeanlage

Die Feuerwehr Bamberg wurde am Nachmittag zu einer ausgelösten Gefahrstoffmeldeanlage in einer Firma in der Rodezstraße alarmiert.

Die Gefahrstoffmelder im Tankraum der Galvanikanlage zeigten über einen längeren Zeitraum erhöhte Werte von Blausäuredämpfen an.

Um abklären zu können, ob es sich um ein Leck oder andere Störung des Betriebes handelte, wurde der Gefahrstoffzug Bamberg alarmiert. Dafür sind diverse Löschgruppen disponiert, um die anfallenden Fachbereiche zu betreuen und die Aufgaben zu bewältigen.

Bevor der erste Trupp unter Chemieschutz eingesetzt werden kann, muss der Dekontaminationsplatz aufgebaut und die verschiedenen Abschnittsleiter der Einsatzleitung unterstellt sein. Ebenso muss die Chaosphase nach der Alarmierung möglichst kurz gehalten werden und der Raum, also die Einsatzstelle auf dem Firmengelände, möglichst sinnvoll aufgeteilt und geordnet werden.

Es wurde zunächst ein Trupp unter CSA(=Chemieschutzanzug) mit PA(=Pressluftatmer) ausgerüstet und mit Messgeräten in den Tankraum zur Erkundung und Messung der vorkommenden Stoffe vorgeschickt. Anhand von Einsatzplänen konnte genau festgestellt werden, welche Stoffe wo vorgehalten werden und welche Melder die erhöhten Werte anzeigten.

Die elektronischen Messgeräte der Feuerwehr konnten die Werte der fest installierten Melder nicht bestätigen.

Im zweiten Durchgang wurde ein weiterer Trupp unter CSA mit Prüfröhrchenmesstechnik zu den gleichen Messpunkten vorgeschickt. Auch hier zeigten die Geräte keine erhöhten Werte an.

In Absprache mit den Fachkräften der Firma und der Einsatzleitung wurde beschlossen den Einsatz damit zu beenden und die Melder auf Funktion zu testen und ggf. zu ersetzen. Die Einsatzmittel wurden zurückgebaut und zur Überprüfung und Reinigung auf die Ständige Wache verbracht. Eine Dekontamination der Chemieschutzanzüge konnte entfallen, da es keine Verunreinigung durch austretende Stoffe gab. Alle Vorkehrungen dienten alleine dem Schutz von Einsatzpersonal und Mitarbeitern der Firma.

Zur Vorsorge war ebenfalls das Team eines Rettungswagens vor Ort, um bei einem Atemschutznotfall schnellstmöglich eingreifen zu können.

Auch an diesem Tag stellten wieder die hohen Temperaturen große Anforderungen an alle eingesetzten Kräfte.

Vor Ort waren ca 40 Einsatzkräfte der diversen Löschgruppen, sowie drei Notfallsanitäter.

Hervorzuheben ist das perfekte Zusammenwirken der Einsatzkräfte aus verschiedenen Einheiten der Feuerwehr Bamberg in dieser Konstellation.

Speziell der Gefahrgutzug bedarf aufgrund der vielen möglichen Szenarien und Vielzahl an Ausrüstungsgegenständen einer aufwändigen und zeitintensiven Ausbildung, die sich offensichtlich bewährt hat und in dieser Form weiterbetrieben wird.

Nach rund zwei Stunden war der Einsatz damit beendet und die Einsatzkräfte kehrten erschöpft nach der Abschlussbesprechung zu ihren Standorten zurück. Für die Dauer der Einsatzes hielt die Löschgruppe 4 - Stadtmitte die Gebietsabsicherung aufrecht und bezog ebenfalls in der Rodezstraße Stellung. Zu weiteren Einsätzen kam es während dieser Zeit aber nicht.

 

 
 

Einsatzbilder

 
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