Freiwillige Feuerwehr Bamberg
Notruf: 112
Seit 1860 - Sicherheit. Jederzeit. Bayernweit.

Gasaustritt

Einsatzart: ABC-Einsatz (Atomar/Biologisch/Chemisch)
Datum & Uhrzeit: 04.10.2022 - 09:52 Uhr
Einsatzort: Geyerswörthstraße

Gasaustritt im Gebäude

Die Feuerwehr Bamberg wurde am Vormittag zum Rathaus Geyerswörth zu einem Gasaustritt im Gebäude alarmiert.

Da sich das Schloss Geyerswörth, in welchem das Sozial- und Umweltreferat untergebracht war, gerade in einer umfangreichen Sanierung befindet, wurde durch Arbeiter aus Unkenntnis eine Gasleitung beschädigt, die noch unter Druck stand und an das Gasnetz der Stadtwerke Bamberg angeschlossen war. Dadurch strömte eine undefinierte Menge an Stadtgas - zum größten Teil Methan - im Keller aus und erzeugte ein explosibles Gemisch. Bereits bei der ersten Erkundung beim Betreten der Baustelle war der Gasgeruch deutlich wahrnehmbar und die Messgeräte der Feuerwehr und der Stadtwerke bestätigten den Verdacht, dass an bestimmten Orten eine hohe Explosionsgefahr vorherrschte.

Die erste Maßnahme war eine Sicherstellung des Brandschutzes und eine Evakuierung und Absperrung der unmittelbaren Umgebung. Dafür wurde z.B. für mehrere Stunden die Einfahrt der Tiefgarage Geyerswörth gesperrt. Ein Trupp unter Pressluftatmer ging mit Gasspürgerät und Abdichtmaterial zu der angesägten Gasleitung im Keller vor und dichtete diese, so gut es ging, mit Dichtmaterial ab. Durch die Maßnahme konnte die Gasausströmung um 99 Prozent reduziert werden. Die Werte der Gaskonzentration nahmen deutlich ab und sank unter die Schwelle der Unteren Explosionsgrenze.

Die Kellerräume wurden anschließend mit exgeschützten Geräten mit Frischluft belüftet.

Als weitere Maßnahme schaltete man aus sicherer Entfernung die komplette Baustelle spannungsfrei. Da die Gasleitung straßenseitig keine Absperrventil besitzt, musste auf der Fahrbahn die Gasleitung geortet, die Fahrbahndecke geöffnet und Erdreich ausgehoben werden, um an die Gasleitung zu gelangen. Mit Spezialwerkzeug quetschten die Stadtwerke die Gasleitung ab, trennten ein Stück heraus und versiegelten das Ende mit einem Stopfen. Dadurch wurde der Gasaustritt im Gebäude gestoppt und eine weitere Gefahr für die Umgebung ausgeschlossen.

Im Abschluss nahm man eine Freimessung aller betroffener Räume vor und schaltete den Baustrom wieder zu, damit auch u.a. die Brandmeldeanlage ihren Dienst störungsfrei versehen kann.

Die Löschgruppe 4 unterstützte die Ständige Wache bei den Tätigkeiten und stellte unter anderem einen Atemschutztrupp.

Die Löschgruppe 1 übernahm im weiteren Verlauf die Gebietsabsicherung mit der Löschgruppe 5/6 und wurde mit weiteren Einsätzen im Stadtgebiet beauftragt.

Nach rund sechs Stunden waren die Maßnahmen abgeschlossen.

Es entstand kein weiterer Schaden und Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden, da es zu keiner Zündung des Gas-/Luftgemisches kam.

 

 
Weitere Presseberichte: TVO Interview   Infranken.de   br24  
 

Einsatzbilder

 
image/svg+xml